Housesitting-Fail

Nach über einem halben Jahr auf Weltreise, Engagement in vielen Projekten und im ständigen Austausch mit Menschen, haben wir uns nach einem Monat Ruhe, Entschleunigung und Zeit zu zweit gesehnt. Wir sind auf die Website TrustedHouseSitters gestoßen, die uns mit dem Konzept, dass wir in Abwesenheit der Eigentümer auf ihr Haus und ihre Haustiere aufpassen, total überzeugt hat. Für unseren günstigen Reiseziel ist das die perfekte Auszeit endlich Zweisamkeit zu haben, ohne von anderen abhängig zu sein und trotzdem länger an einem Ort zu bleiben.

Voller Vorfreude sind wir nach Oxapampa in Peru zu unserem ersten Housesitting gefahren, das wir schon zwei Monate vorher abgeklärt hatten. Das Housesitting ist auch ein Grund, warum wir an am Titicacasee, in Cusco und in Lima kürzer bleiben als wir gerne gewollt hätten und warum wir einige Ziele auf unserer Route ausließen. Zeitlich haben wir uns ein wenig gespurtet, um pünktlich bzw. auf Wunsch der Eigentümer einige Tage früher anzukommen.

Bei der Ankunft tragen wir auf den Exfreund der Besitzerin, der uns freundlich begrüßte. Außerdem trafen wir die Housesitters, deren zwei monatiger Aufenthalt mit uns endete. Insgesamt war alles nett und lieb, wie wir es nicht anders erwartet hatten. Leider wussten wir zu dem Zeitpunkt nicht, dass der Exfreund nie vorgehabt hatte, das Haus, während wir eigentlich hätten dort alleine sein sollen, zu verlassen. Stattdessen begann eine ungewollte Couchsuffing -Erfahrungen. Während unseres Aufenthaltes wurden Absprachen nicht eingehalten und wir wurden sogar angelogen. Nach zwei Wochen entschlossen wir uns dazu das Housesitting abzubrechen - da wir aufgrund der dritten Person sowieso überflüssig waren. Die letzten Tage waren sehr unangenehm für uns, da der Exfreund anscheinend andere Erwartungen an ins, seine Mitbewohner, hatte. Wir zogen uns immer mehr zurück und er suchte den freundlichen Austausch, den wir schlichtweg nicht wollten. Wir wandten uns an den Support von TrustedHousesitters und uns wurde versichert, dass die Hosts gegen eine der obersten Regeln verstoßen haben. Niemand, außer uns, den Sitters, darf zum vereinbarten Zeitpunkt auf dem Grundstück des Eigentümers anwesend sein, sogar der Eigentümer selbst nicht.

Wir waren traurig und enttäuscht von der gesamten Situation, da wir diese Zeit zu zweit und einfach mal abzuschalten, echt gebraucht hätten.

Trotzdem haben wir versucht, das Beste aus der Situation zu machen: Wir waren im Naturpark, haben viel gebacken und gekocht, Rucksäcke gewaschen und ganz viel mit den süßen Katzen gekuschelt.

Solche Situationen können passieren und man lernt daraus. Nun hören wir auf unser Herz und ziehen so weiter durch die Welt. Wir verließen Oxapampa und fuhren mit dem Nachtbus zurück nach Lima, um danach weiter zu den Cordillera Blancas zu fahren.

Wir brauchten Natur, um wieder Kraft zu tanken. Wenn wir eines auf unserer Reise bisher gelernt haben: Wo sich eine Tür schließt, öffnet sich eine andere. Wir werden Housesitting wieder probieren und das nächste Mal gewiss eine bessere Erfahrung machen.

Wir können allen nur raten, auf die innere Stimme zu hören- man muss nichts aushalten, was sich nicht gut anfühlt ❤️